6. Workshop des Arbeitskreises junger
Völkerrechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (AjV)
Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im
Völkerrecht
20.-21. Oktober 2012 | Karl-Franzens-Universität Graz,
Österreich
Call for Papers
Graz
ist eine Grenzstadt. Sie liegt an der Grenze des deutschen Sprachraums, der
ehemaligen grünen Grenze zum „Osten“ vor Fall des Eisernen Vorhangs, an einer
ehemaligen EU-Außengrenze. Auch im Völkerrecht spielten Grenzen als örtliche
Einhegungen staatlicher Souveränität lange eine zentrale Rolle. Trifft dies auf
die Welt von heute auch noch zu? „Die Welt ist flach“, verkündete Thomas
Friedmann, und sie werde noch flacher. Sind Grenzen angesichts der globalisierten
Weltwirtschaft und des Internet bedeutungslos geworden? Sollten Grenzüberschreitungen
nun im Zentrum des völkerrechtlichen Interesses stehen?
Ein
sensibler Blick fördert indes auch gegenteilige Entwicklungen zu Tage: die
Grenzen Europas werden – auch durch das Recht – aufgerüstet; Staaten schotten sich mit restriktivem
Asylrecht ab; der Finanzpolitik von Staaten werden enge Grenzen gesetzt;
Terrorverdächtige werden auf Listen gesetzt und ihren Freiräumen begrenzt.
Vor
diesem Hintergrund soll sich der 6.
Workshop des AjV, der vom 20.-21.
Oktober 2012 in Graz
(Österreich) am Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der
Karl-Franzens-Universität stattfindet, dem Thema „Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im Völkerrecht“
im widmen.
Er
soll ein Diskussionsforum für Projekte und Forschungsvorhaben bieten, die sich
mit der Rolle von Grenzen in verschiedenen völkerrechtlichen Regimen
beschäftigen. Gerade der AjV bietet einen guten Rahmen, die teils zentrifugalen
Kräfte im Völkerrecht – zumindest für kurz – außer Kraft zu setzen und einen
Überblick zu wagen über die aktuellen Forschungen junger VölkerrechtswissenschaftlerInnen
zu Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im und durch das Völkerrecht
im weitesten Sinne.
Themen
Als
Themen bieten sich an: Grenzenloses
Recht: Völkerrechtliche Rechtsregime von Staatsbürgerschaft und
Familiennachzug; Recht an der Grenze:
Flüchtlingsrecht, EU-Recht und nationales Asylrecht als Instrumente zur
Begrenzung von Migration; Grenzsetzungen:
Wie limitiert Jurisdiktion staatliches Handeln? Welche Grenzen setzt das Völkerrecht?
Ausgegrenzt: Wie schützt das
Völkerrecht vor Diskriminierung? Grenzüberschreitungen:
Wie effektiv ist das Völkerstrafrecht? Grenzziehungen:
Befriedet das Völkerrecht bei Grenzkonflikten? Neue Grenzen: Kann das
Völkerrecht das Internet effektiv regeln? Welche neuen Pflichten entstehen für
Staaten? Grenzen des Wachstums: Wie
kann das Völkerrecht die Weltwirtschaft auf neue Beine stellen? Welche Folgen
hat die Wirtschaftskrise für das Völkerrecht?
Die
hier angesprochenen Problemfelder und Fragestellungen sollen den Inhalt des
Workshops nur umreißen. Sie sind lediglich als Denkanstoß gedacht und sollen zu
einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Grenze und Völkerrecht
anregen.
Fristen
Themenvorschläge
mit einem kurzen Exposé sollen
zusammen mit einem Kurz-Lebenslauf bis
zum 31. Juli 2012 an matthias.ketttemann@uni-graz.at
geschickt werden. Bei einem Interesse an einer Teilnahme ohne Exposé bitten wir
ebenfalls bis 31. Juli 2012 um Anmeldung.
Den Workshop entgrenzen
Getreu
dem grenzenlosen Motto des Workshops wird uns das Rahmenprogramm des Workshops
– rechtzeitig zur Zeit der Weinlese – in die südsteirischen Weinberge an der
slowenischen Grenze führen, wo die Bedeutung der Öffnung der Grenzen (und jene
von gutem Wein) unmittelbar für alle erlebbar wird.
Zum AjV
Der
Arbeitskreis junger Völkerrechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat
sich zum Ziel gesetzt, den Austausch und die Kooperation zwischen Doktoranden
und Habilitanden im und um den deutschsprachigen Raum mit Interesse am
Völkerrecht zu verbessern.
Organisationsteam
Organisiert
wird der 6. AjV-Workshop von Matthias C. Kettemann und einem Team vom Institut
für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Karl-Franzens-Universität
Graz.